Wie spart man unter Coronabedingungen?
Ende 2020 untersuchte das Meinungsforschungsinstituts Kantar (früher Emnid) die Folgen der Coronapandemie auf das Verhalten privater Geldanleger. In einer repräsentativen Umfrage kam heraus,. dass bei der Wahl der Geldanlage vor allem die schnelle Verfügbarkeit wichtig sei. So werden aktuell von 20 Prozent der Befragten die Ersparnisse vorzugsweise auf dem Girokonto zwischengelagert, 13 Prozent kaufen lieber Aktien und Fondsanteile und 12 Prozent nutzen ein klassisches Sparkonto. Auch das gibt es: 8 Prozent verwahren mehr Geld zu Hause als vor der Pandemie – hier kann man davon ausgehen, dass diese Klientel einen Zusammenbruch des Bankensystems für möglich hält.
In Deutschland lagen im Sommer 2020 nach Informationen der Union Investment mehr als 2,7 Billionen Euro in Form von Bargeld und Sichteinlagen brach, so nennt man Investitionen in unbefristete und täglich verfügbare Bankeinlagen, wie sie das klassische Sparkonto bietet.
Gleichzeitig haben die Markteinbrüche zu Beginn der Pandemie viele deutsche Anleger dazu angeregt, die niedrigen Kurse am Kapitalmarkt zu nutzen: Es wurden viele neue Depots eröffnet. So gehören Fonds derzeit zu den bevorzugten Geldanlagen der Bundesbürger. Rund 71 Millionen Euro wurden bis Ende September 2020 in Investmentfonds investiert.
https://www.blog.union-investment.de/startseite-blog/finanzwissen/europa-spart.html
Machen Fonds jetzt Sinn?
Sind Fondsanlagen unter den unsicheren Rahmenbedingungen eine gute Entscheidung? Fakt ist, dass insbesondere nach der ersten Welle im Frühjahr 2020 die Sparrate geradezu explodierte, nicht nur in Deutschland, sondern europaweit. Sah es dann zuerst danach aus, dass eine massive globale Rezession kommen wird, die alle Wirtschaftssektoren betrifft, hat sich das Bild nun etwas gewandelt: Einerseits wird allerorts mit staatlichen Hilfspaketen (bis hin zur „Bazooka“) Geld in den Markt gepumpt, andererseits sieht es zumindest für die klassischen Industriebereiche nicht so schlecht aus. Die Lieferketten funktionieren weiter, China kauft fleißig, und auch die USA stalisieren sich erkennbar. Bei Dienstleistern sieht es da hingegen ganz anders aus, diese sind jedoch weniger relevant für private Anleger.
Fondsgesellschaften, die ihren Kunden etwa aktiv gesteuerte Fonds anbieten, können gerade in turbulenten Zeiten durch eine genaue Beobachtung des Marktes und proaktives Handeln Verluste vermeiden und die Gewinne erhöhen. Zugegebenermaßen war es nach der ersten Welle schwierig, keine Gewinne mit Aktieninvestments zu erzielen. Doch die Wirkung der staatlichen Hilfsmittel wird nicht ewig andauern, so dass Investitionen wieder zielgenauer zu erfolgen haben – gerade wenn man unterstellt, dass die gegenwärtigen Aktienkurse zumindest teilweise unrealistisch sind. Fondsgesellschaften, die sich vermehrt in Luxemburg (hier wird aktiv nach solchen Investoren gesucht), durch den Brexit auch in Frankfurt ansiedeln, können jedenfalls nicht über einen Rückgang der Nachfrage klagen.
Der Guru macht weiter!
Lange keine Anlagetipps vom Aktien-Guru mehr bekommen? Stimmt, aufgrund der sehr guten Ergebnisse ist der Guru etwas faul geworden und hat es sich gut gehen lassen. Das gegenwärtige Umfeld ist wieder mehr als interessant – die Zeiten, in denen man sich einfach ausruhen und seinen Aktien beim Wertzuwachs zusehen konnte, diese Zeiten sind jetzt vorbei.
Aber dynamische Märkte, gleich in welche Richtung sie tendieren, bieten eine Menge an Chancen. Und sie machen das Leben interessanter. Bald mehr Infos zu Anlagestrategien für Aktien, die 2019 und 2020 funktionieren werden!
Freigabe des Schweizer Franken
Seit nun zwei Wochen ist mit dem schwachen Schweizer Franken vorbei. Zum heutigen Datum kostet ein Euro nur noch knapp ein Franken. Der Kurs des Euro zum Franken ging insgesamt um fast 30 Prozent nach unten. Man sei „zum Schluss gekommen, dass die Durchsetzung und die Aufrechterhaltung des Euro-Franken-Mindestkurses nicht mehr gerechtfertigt“ sei, erklärte völlig überraschend die Schweizerische Nationalbank (SNB). Seit drei Jahren hielt die SNB den Franken künstlich billig, indem sie an den Devisenmärkten so viel Euro oder Euro-Anleihen wie nötig kaufte. Ihr Ziel war, dass der Euro mindestens 1,20 Franken kostet. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf die stark exportabhängige Schweizer Wirtschaft und auf die Finanzmärkte.
Folgen hat für die Schweizer Wirtschaft?
Der Schweiz droht ein Wirtschaftseinbruch. Die Schweiz exportiert rund 60 Prozent ihrer Ausfuhren in die Euro-Zone. Ein starker Franken macht die Schweizer Produkte im Ausland teurer und schwächt die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Dadurch ist die Schweizer Exportwirtschaft enorm belastet. Schon der Eurokurs von 1,20 Franken war für viele Unternehmen eine Last. Mit einem Verhältnis von eins zu eins, das viele Experten nun mittelfristig erwarten, werden die Firmen ums Überleben kämpfen müssen.
Das Tourismusgeschäft in der ohnehin nicht gerade günstigen Schweiz wird für andere Europäer auch spürbar teurer. Zudem könnten Arbeitsplätze in den betroffenen Bereichen gefährdet sein, dadurch drohen dem Staat Verluste bei der Einkommensteuer und steigende Sozialausgaben. Zudem droht die gesamte Volkswirtschaft eine Deflation. Die Inflationsrate ist schon Ende 2014 in den negativen Bereich gerutscht. Die fallenden Verbraucherpreise sind auf die billigen Heizöl- und Benzinpreise zurückzuführen. Die niedrigeren Preise mögen für viele Verbraucher und Unternehmen zunächst positiv klingen. Insgesamt dürfte der hohe Frankenkurs das Wirtschaftswachstum deutlich bremsen.
Dafür werden die Importe erheblich billiger, insbesondere aus dem Euroraum. Auch der Tourismussektor könnte mehr Urlauber aus der Schweiz verzeichnen. Davon profitieren die Verbraucher, die weniger für Autos, Smartphones oder Benzin bezahlen müssen. Auch der ohnehin beliebte Shoppingtourismus in grenznahe Regionen im Euro-Ausland wird für die Schweizer nun noch attraktiver.
Auswirkungen auf die Finanzmärkte
Die Freigabe des Franken-Kurses durch die Schweizer Notenbank hat zu einem Absturz der Börsenkurse im Land geführt. Der Leitindex SMI brach zeitweise um fast 14 Prozent ein. Es sind auch Hunderttausende Verbraucher in Osteuropa betroffen, die Kredite in Schweizer Franken aufgenommen hatten. Die schienen wegen niedriger Zinsen attraktiv. Nun wird die Rückzahlung für viele – auch in Nicht-Euro-Staaten wie Polen oder Kroatien – ein Problem, weil die Kreditraten auf einmal sehr viel teurer werden.
Folgen für die Eurozone
Schon seit gut einem halben Jahr verliert der Euro auch gegenüber dem Dollar drastisch an Wert (siehe unser Beitrag Euro droht Parität zum Dollar). Nachdem die SNB den Franken freigegeben hat, stürzt der Kurs des Euro ab, was eigentlich auch gezielt wird. Die Europäische Zentralbank (EZB) versucht mit ihrer äußerst lockeren Geldpolitik die Wirtschaft in der Eurozone wieder in Schwung zu bringen. Die niedrigen Zinsen sollen zum einen die Kreditvergabe der Banken anregen, zum anderen aber auch den Kurs des Euro schwächen. Auf diese Weise werden Produkte aus der Eurozone weltweit billiger und damit wettbewerbsfähiger. Importierte Produkte werden zwar teurer, was zur Bekämpfung der zu niedrigen Inflation dienen könnte.
Die SNB hat sich schließlich von der Kopplung des Franken an den Euro befreit. Denn je weiter der Euro sinkt, desto mehr Franken müssten die Schweizer aufwenden, um Euro und Euro-Staatsanleihen zu kaufen. Die Risiken und Ungleichgewichte in der Bilanz werden immer größer, und es wird immer schwieriger, die Mindestgrenze irgendwann aufzugeben.
Der GURU legt los!
Liebe Leser,
das ist mein erster Blogpost auf aktien-guru.at. Ein neuer Finanz- und Wirtschaftsblog zu Themen mit, zumindest teilweise, Österreichbezug. Die aktuelle wirtschaftliche Lage in Österreich und Europa ist sehr interessant! Einerseits seit Jahren ein Aufeinanderfolgen von Wirtschafts-, Finanz- und Bankenkrisen, andererseits aber, zumindest in den west- und nordeuropäischen Staaten ein stabiles Wirtschaftswachstum und eine geringe Arbeitslosigkeit. Wie passt das alles zusammen? Und wie soll man als privater Anleger handeln, wo ist das Vermögen sicher und bringt trotzdem eine Rendite, die über der Inflationsrate liegt?
All das möchte ich hier darstellen und kommentieren. Ach ja, Kommentare sind natürlich willkommen – aber bitte keine plumpe Werbung, die lösche ich sofort, sondern inhaltlich weiterführende Anmerkungen!
Einige Themen, die man auf diesem Blog erwarten kann:
- Immobilien kaufen – macht das 2015 Sinn?
- Aktien – welche sind ein Investment wert und wann soll man sich wieder davon trennen?
- Gold – die sichere Krisenwährung oder ein großer Medienhype?
- Handeln mit Devisen – lukrativ, aber auch riskant
So, das mal als kleine Einstimmung. Ich hoffe, vor der Weihnachtszeit noch ein paar interessante Posts zu veröffentlichen.
Bis dann
Euer GURU